Ausdauerlehrgang der Jugendabteilung auf dem Kniebis

Ausdauerlehrgang der Jugendabteilung auf dem Kniebis

„Der Radfahrer wird im Winter gemacht“ ….

aber das muss nicht immer auf dem Rennrad oder Mountain-Bike sein. Krafttraining oder Spinning können ebenfalls als Alternativen herhalten. Neue Ansätze, nicht im Sinne der Trainingswissenschaft, versuchen die Jugendfahrer des RSV Forchheim in diesem Jahr. Der Skilanglauf in der Skating-Technik.

Bild von Stefan Schick, Karlsruher Lemminge

Vom Freitag, 26. Januar bis einschließlich Sonntag, 28. Januar 2018 führte die Jugendabteilung erstmalig ein „Wintertrainingslager“ oder auch „Ausdauerlehrgang“ auf dem Kniebis durch. Das besondere daran war, dass die Räder zu Hause gelassen wurden, und durch „schmale Latten, die an besonderen Schuhen mittels speziellen Vorrichtungen angebracht waren“ ersetzt wurden. Für alle Teilnehmer/-innen war ein Skilanglaufkurs im Skating-Stil angeboten. Die Unterkunft vor Ort, das Selbstversorgerhaus „Haus Gießen“, bot genügend Platz, dass neben den aktiven Jugendfahrern noch Betreuer und Elternteile mitgehen konnten.

Damit nicht gleich zu Beginn die Lust vergeht und die Technik leidet (bzw. nicht korrekt erlernt wird) hat sich die Jugendabteilung professionelle Unterstützung geholt. Spezialisten aus der Langlaufabteilung der Karlsruher Lemminge. Von Freitag bis Sonntag galt es in Theorie und Praxis die Technik zu erlernen und später dann in der Loipe umzusetzen. Wieder einmal zeigt sich eine vereinsübergreifende Freundschaft, die schon jahrelang Bestand hat. Bereits seit einigen Jahren tragen die „Streifenhörnchen“ und die Lemminge die Trainingstermine am Kaltenbronn und im Bienwald aus. Zudem stellten die Lemminge in der Straßensaison 2017 Teilnehmerinnen für die LBS-Cup-Damenmannschaft und auch für 2018 gibt es eine solche Kooperation.

Bereits am Freitag, dem Anreisetag, wurde in lockerer Atmosphäre und in geselliger Runde die erste „Theorie-Einheit“ absolviert. Jürgen Rieger von den Lemmingen, unterstützt durch seinen Sohn Daniel und Philipp Horstmann, konnten erste Einblicke in die Materie verschaffen und die Vorfreude auf den nächsten Tag noch etwas anheben. Unmittelbar vor der ersten praktischen Einheit traf dann auch das Skimaterial ein. Von der Firma Sport-Kern (Skiverleih am Seibelseckle und Betreiber des gleichnamigen Gasthofes in Seebach) bekamen die Teilnehmer das jeweils individuell für sie passende Equipment (Schuhe, Stöcke und Ski) ausgehändigt.

In der ersten Einheit des Vormittags galt es dann mit einfachen Übungen (alles ohne Stöcke) die ersten Schritte zu tun. Dabei stand im Vordergrund das Gleichgewicht richtig auf ein Bein zu bringen, eine aufrechte Position über dem Ski halten zu können und somit auch tatsächlich ins Gleiten zu kommen. Schon sehr bald zeigten sich hier deutliche Fortschritte. Am Nachmittag wurden diese Übungen vertieft und an leicht ansteigender Piste verfestigt. Nicht für alle selbstverständlich – aber zuerst wird ohne Stock gelaufen. Die Hauptarbeit kommt aus den Beinen und so wurde der Kurs auch aufgebaut.

Zum Ende der zweiten Einheit wurde es noch etwas intensiver. Der Stockeinsatz wurde mit geübt. Alles gipfelte dann in einem Wettkampf, und wie sollte das auf Ski anders sein, ein Biathlon wurde ausgerichtet. Wer also noch nicht am Ende seiner Kräfte war, hatte hier nochmals die Möglichkeit, alles aus sich heraus zu holen.

Wer gedacht hatte, mit der zweiten Einheit war alles erledigt, der hatte sich geirrt. Kursleiter Jürgen Rieger hatte sein komplettes Equipment dabei und zeigte mittels Videomitschnitten jedem Teilnehmer auf, welches Potential zur Verbesserung vorhanden ist.

Am Sonntag wurde dann nochmals eine kurze Wiederholung des Vortages durchgeführt. Nicht alles auf Null zurück, aber nochmals verinnerlicht und geübt, dass keine falschen Bewegungsabläufe entstehen. Die Stocktechnik wurde dabei nochmals verfeinert auf die Königsdisziplin, das Laufen in der 1:1er Technik. Wieder war zu erkennen, mit welchem Ehrgeiz, Elan und auch Freude die Teilnehmer die Infos der Kursleitung aufgenommen haben und, teilweise auch verbissen, umsetzen konnten. Zum Ende hin war es allen Teilnehmern möglich, auch schon längere Strecken im Skating-Stil laufen zu können. Dabei war das Fortkommen kein Kampf und Krampf sondern mit geübter Technik ein Gleiten auf dem Schnee.

Am Ende der Kurstage kann zusammengefasst werden, dass neue und gute Langläufer/innen vom Kniebis in die Rheinebene zurück kommen. Die Kursziele, den Spass an einer neuen Sportart und grundlegende Fertigkeiten zu vermitteln sind erfolgreich umgesetzt worden. Sofern bei den Teilnehmern der Funke übergesprungen ist, heisst es jetzt – dran bleiben, und evtl. dann im kommenden Winter, wieder als Ausdauerlehrgang auf dem Kniebis, das Erlernte einzusetzen. Wer weiß, vielleicht werden die ein oder anderen auch noch in diesem Winter auf den Loipen im Nordschwarzwald gesichtet.