Team Forchheim bei der Tour de Kärnten – Etappe 4

Halbzeit bei der Tour de Kärnten – von Erholung jedoch keine Spur. Von der 4. Etappe berichtet Ben Witt:

vor dem Start

gut gelaunt … bei noch gutem Wetter

Der 4. Tage der Tour de Kärnten stand ganz im Zeichen der alljährlichen „Bergankunft“ an der Jausenstation „Buggl in Bach“ – ein 2.6km langer Schlussanstieg mit 260hm und vielen Teilstücken mit mehr als 15%. In Summe mussten heute knapp 98km und 1900hm bewältigt werden. Die Beine sind aber am 4. Tag einer Etappenfahrt schon deutlich spürbar, wenn auch Ben, Phil, Jörg und Daniel alles Erdenkliche versuchen um die Regeneration zu fördern.

 

Start war wieder pünktlich um 9 Uhr und die Strecke führte auf gleichem Weg wie am Tage zuvor 13km neutralisiert bis hinter Feldkirchen und mit Vollgas über den Wachsenberg  – ein eigentlich kleiner Anstieg, der aber jedes Mal mit so viel Tempo gefahren wird, dass es auch heute gleich zu einer Selektion kam. Daniel kann das hohe Tempo an den Anstiegen aber immer spielerisch mit gehen und schaffte so erneut den Sprung in die Gruppe des Tages.

erster Anstieg; Ben am Anschlag

Jörg, Phil und ich waren in der großen Verfolgergruppe gelandet, die mit mehr als 50 Mann das Gurktal hinunterrollte. Betonung liegt auf „Rollen“, da das Tempo teilweise doch stark verschleppt wurde – die Beteiligung am Kreiseln doch sehr unterschiedlich. Ich ergriff immer wieder die Initiative, um die Gruppe zu aktivieren.

Nach 45km stand der zweite Anstieg hinauf zum „Pisweg“ an – 3,8km mit 305hm. Wie gewohnt wurde auch dieser Anstieg voll gefahren und das Hauptfeld riss innerhalb des ersten KM auseinander. Ich musste dem hohen Anfangstempo etwas Tribut zollen Tempo rausnehmen, schaffte es aber in der rasanten Abfahrt Anschluss an die Gruppe zu finden – Jörg ebenfalls. Phil erwischte die nächste Gruppe und fuhr mit dieser einige Minuten hinter uns.

aus dem Verfolgerfeld ….

Weiter ging es im ständigen Anstieg hinauf nach St. Paul. Hierbei mussten ca 800hm auf 17km bewältigt werden – jedoch sehr unrhythmisch und auf viele kleine, teils steile Wellen verteilt. Das hohe Tempo sorge dafür, dass die Gruppe immer mehr ausgedünnt wurde und so erwischte es auch mich an den letzten steilen Rampen. Inzwischen hat es auch angefangen zu regnen.

Die schnelle, 8km lange Abfahrt bis zum Schlussanstieg war komplett nass und rutschig. Viele Fahrer wählten eine extrem defensive Fahrweise und ich konnte sehr viele Plätze gutmachen – ohne ein zu hohes Risiko einzugehen. Gut gewartetes Material, vertrauen ins Material und eine Portion Fahrtechnik sind anscheinend nicht bei allen Fahrern vorhanden. Auch Jörg – die diesem Zeitpunkt ca. 5min hinter mir konnte auf der Abfahrt viel Zeit gutmachen.

ZIeleinfahrt von Jörg

Dann kam das viel befürchtete Finale hinauf zu „Buggl im Bach“. Eine kleine Waldstrasse mit sehr steilen Abschnitten bis zu 16%. Nach der Vorbelastung und speziell bei dem kalten und sehr nassen Wetter eine wirkliche Herausforderung. Die Beine schmerzten zu diesem Zeitpunkt schon sehr. Einige Fahrer vor mir waren zu sehen und die Bewegungen sahen wie in Zeitlupe aus – meine allerdings wahrscheinlich ebenfalls.Oben im Ziel hatte es ca. 10 Grad, Nebel und es regnete stark. Daniel hatte mich schon komplett umgezogen mit einem verschmitzten Lächeln empfangen – er war schon seit 7 Minuten im Ziel…

Zieleinfahrt von Ben

Daniel fuhr wieder bärenstark in die Top 10 und wurde in 2:58:46h Gesamt-7. und das mit einer fast unverschämten Leichtigkeit – 4 Minuten hinter der Sieger Mathias Nothegger…ich wurde gesamt 45. mit 3:05:48h , Jörg 68 in 3:11h und Phil 83. In 3:16h.

 

Unterm Strich war die Etappe heute wieder sehr hart – vor Allem durch das ständige ballern über die Anstiege und die unrhythmische Fahrweise. Aber genau deshalb machen wir die Sache hier ja – um uns in Form zu bringen. Interessant ist zu beobachten, wie hoch die Leistungsdichte bei der TdK geworden ist. Trotz deutlich besserer Form und Fahrzeiten sind die Platzierungen in diesem Jahr unter ferner liefen.

Daniel hat erneut bewiesen, dass er ein unglaublich starker Bergfahrer ist und täglich bei den Top – Fahrern mitfahren kann.

Der Heimweg per Rad vom Ziel in die Pension im Regen gehörte eher zu den unangenehmen Erfahrungen. Nun gilt es für morgen möglichst gut zu regenerieren und neue Kraft zu tanken. Die morgige Etappe verspricht wieder einiges an Laktat in den Beinen – erneut mit einer knackigen Bergankunft, die aber eher in die Kategorie „Rollerberg“ fällt.

Ergebnis der Forchis im Gesamtklassement

Ergebnis der Forchis im 4. Etappe