Bernd Hornetz siegt beim GF Charly Gaul

FB_IMG_1469026474762Überraschungshammer, das hätte ich nicht geglaubt. Mit großem Respekt vor den vielen, besonders in Italien bekannten Rennfahrern, war ich trotz schon guter Vorleistungen mit realistischen Ansprüchen angetreten.

Top20 beim Charly Gaul ist schon verdammt schwer….
Nun bin ich aber Mal wieder vom Enthusiasmus übermannt schon im Flachstück bei KM40, noch vor der ersten Überquereung in eine 6-Mann-Fluchtgruppe geraten.
Das eigene Tempodiktat auf den ersten Kilometern im Bondone reduzierte uns auf 4 Mann, die bis in die Mitte des Schlussanstiegs bei KM130 zur zweiten Auffahrt mit 1.500hm zum Bondone gemeinsam arbeitete.
Luciano Mencaroni (ASD CICLI COPPARO LIOTTO), Mattia Fratternali (TEAM FAUSTO COPPI FERMIGNANO), Cristian Nardecchia (ASD CYCLING TEAM TERENZI) und ich für meinen Heimatclub und TEAM FORCHHEIM.

Dort fühlten sich meine Beine weiter sehr gut an, aber ich hatte wohl zu viel Gels verschluckt und davon einen schmerzenden Klos im Magen.
Weil meine 3 Begleiter nach der kräftezehrenden Flucht gar keine Anstalten machten, ein hartes Tempo anzuschlagen, fuhren wir daher recht langsam.

Immer noch in der Gewissheit, von den zwischenzeitlich erarbeitetenden 7 Minuten Vorsprung auf die ca. 15-Mann starke Verfolgergruppe mit den ausgewiesenen Favoriten. Weil mir aber bewusst, wie schnell ein Enrico Zen oder Stefano Ceccini so ein Finale fahren können, führte ich die Gruppe zumindest mit ein wenig Schwung bergan.

Das genügte, um nach und nach die Fratternali und Nardecchia abzuschütteln. Letzterer, vor zwei Wochen Sieger des Maratona dles Dolomites, hatte sich bis dahin voll bei der Tempoarbeit engagiert, fiel aber nun leider von Krämpfen geplagt, noch weit zurück.

Als Duett mit Mencaroni ging es auf die letzten Kilometer. Immer den Blick auch nach hinten gerichtet, ob einer der Verfolger heranstürmt, war schon der Plan gefasst, spätestens an der 2KM-Marke die Magenschmerzen zu ignorieren und die Attacke zu setzen.

Das funktionierte perfekt. Kaum Gegenwehr von Mencaroni, setze ich mich noch gut eine halbe Minute ab. Zweiter Platz für Lucianio Mencaroni (ASD CICLI COPPARO LIOTTO) vor meinem Ex-Teamkollegen Enrico Zen (TEAM BERALDO GREENPAPER BIOMIN), der in einer erwartet fulminanten Schlussoffensive noch auf den 3. Platz stürmte.

Im Ziel konnte ich es überglücklich noch nicht fassen, nochmal ein solch hochrangiges Rennen gewinnen zu können.

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