Mountainbike-Etappenrennen VAUDE Transschwarzwald vom 14.-18.8.2013

2013TransSchwarzwaldHaraldBericht von Harald Martin

Organisatorisches: Die VAUDE Transschwarzwald (=VTS; Internetauftritt) fand zum 8. Mal statt. Zu den 5 Etappen über 432,5 Kilometer und 9140 Höhenmeter starteten 530 Teilnehmer, von denen 449 finishten. Die Strecke führte von Bad Wildbad, über Wolfach, Schonach, Engen im Hegau, Murg am Hochrhein zum Feldberg. In derselben Wertung starteten Hobbyfahrer, Profis, durch Teams versorgte Teilnehmer und Lizenzfahrer. Organisiert wie die Schwalbe-Tour-Transalp gibt es eine Rundumversorgung, optional mit Hotelpaket oder Camps in Turnhallen und Schulen. Die Organisation durch den Veranstalter Sauser, unterstützt von unzähligen Sponsoren, war tadellos.

Nur einige Highlights: Strecken perfekt ausgeschildert, zu überquerende Straßen immer gesperrt, Trinkflaschen mit Wasser oder Xenofit werden an 3 Verpflegungsstellen auf jeder Etappe gereicht, kostenloser technischer Service durch HAICO, Continental und Centurion; riesige VAUDE-Tasche bis 25 kg.

Der sportliche Teil: Als ich 2011 das MTB für das Wintertraining kaufte, dachte ich nicht im Traum daran, jemals ein MTB-Rennen zu fahren. Die Abfahrten schienen mir zu gefährlich. Ich gewöhnte mich aber schnell an das Bike. Nach dem Ultrabike Kirchzarten im Juni, mit Defekten gefinisht, wurde die VTS also mein zweites MTB-Rennen.

Auf der ersten Etappe, schaute ich mir das Treiben mal in Ruhe an. Die Strecke forderte berauf und bergab einiges von den in der Ausschreibung angesprochenen „ambitionierten Hobbyfahrern“ ab. Interessant war die Fahrt durch einen Bikepark 2 km vor dem Ziel mit Wellen, Schanzen und Steilkurven.

Die 2. Etappe war die „Königsetappe“ was Höhenmeter und Abfahrten betrifft, also schön selektiv. Ab hier startete ich aus Startblock B. Die Strecke war gespickt mit langen steilen Singletrail-Uphills und -Downhills. Diese Anglizismen musste ich lernen um beim After-Race-Talk während des Dinners nicht ganz uncool zu wirken. Und warum sollte man auch den langen Serpentinen des geschotterten Waldweges folgen, wenn man auch die Senkrechte durch den Wald fahren kann? Dort wo normalerweise das Regenwasser abfließt, eine Rinne ausgespült ist und große Brocken liegen beginnt der Spaß. Lange Strecken auf fußbreiten Wanderwegen, teils mit steilem Abhang daneben, machten mir manchmal ein mulmiges Gefühl. Das würde ich vor meinen Radkollegen aber nie zugeben! Letztlich bin ich immer mit Sicherheitsreserven die Trails heruntergebremst u. „geslided“ (s.o.). Oder ich habe das Bike geschoben und war damit nie alleine. Bei der 2. Etappe gab es 35 Stürze die eine Behandlung erforderlich machten. Alle wurden nicht gezählt.

Danach ist alles schnell erzählt. Platzierungen in der Altersklasse Masters 3 -64 Starter- im Überblick:

1. Etappe, der östliche Nordschwarzwald: 04:18:27 – 30. Platz
2. Etappe, „Königsetappe“: 04:15:21 – 20. Platz
3. Etappe, flach bergab bis wellig bis zum Hochrhein: 03:48:32 – 17. Platz
4. Etappe, eine Million Wellen und Hügel bis 200 HM: 05:26:58 – 26. Platz
5. Etappe, vom Hochrhein bis auf den Skihang des Feldberges: 03:47:08 – 25. Platz

Bis zur letzten Bergankunft auf der 5. Etappe wurde hart um Positionen gekämpft. Leider hatte ich nach dem ersten langen Anstieg den richtigen Moment verschlafen, mich zu verpflegen. Während der folgenden schnellen und langen Abfahrt konnte ich den Lenker nicht mehr los lassen. Das musste ich mit einer kurzen Schwächephase am zweiten Berg büßen. So musste ich die Mitstreiter um die AK-Plätze ziehen lassen. Statt 3 Minuten gut zu machen und mich noch in die ersten 20 AK-Plätze zu fahren haben mir die drei Jungs eine bis 3 Minuten gegeben. Das sollte zum Glück der einzige Fehler bleiben. Die 30% Skirampe 100 Meter vor dem Ziel, mit einem Absatz zum Einstieg, habe ich vernünftigerweise geschoben. Nur 80 Teilnehmer sind fahrend drüber gekommen und haben sich den Sonderbonus vom Bürgermeister abgeholt: einen Tagesskipass. Wie viele da noch vor laufender Fernsehkamera etwas Tapete auf der Rampe gelassen haben, wurde nicht berichtet.

Endergebnis: Platz 22 in der AK Masters 3 (59 Finisher) geht für mich völlig in Ordnung. Mir war das Wichtigste, möglichst sturzfrei zu finishen. Wenn ich den Umfaller in einer Spitzkehre verschweige, ist mir das auch gelungen. Die vielen kniffligen Situationen gehören wohl zum Biken dazu, ein Techniktraining wird künftig nicht schaden. Mit dem Material hatte ich Glück und keinen Defekt – Kramer Radsport macht`s möglich. Das Rennen hat mir über weite Strecken viel Spaß gemacht und ist unbedingt empfehlenswert, findet ja auch direkt vor der Haustüre statt.

Fernsehreportage: Eine Stunde auf Sport 1 am 31.8., 18.00 Uhr; Wiederholungen am 4.9., 7.00 Uhr und 8.9., 6.15 Uhr