Marathon-Nachlese – Juni 2014

Feltre, (Italien) 15. Juni 2014 – 20. GF Sportful Dolomiti Race
205km, 4.800 Höhenmeter, 4.700 Teilnehmer auf der Mittel- und Langdistanz

Platzierungen in den jeweiligen Altersklassen:

Bernd Hornetz              Platz 1
Peter Stier                   Platz 2
Wolfgang Tilch             Platz 4

und Langdistanz) gemeinsam mit meinen Teamkollegen halten.

Dann aber, noch bei KM33 in den letzten Kehren des Aufstiegs, wähnte ich einen Plattfuß am Hinterrad. Schnell war unser Teamfahrzeug zum Laufradwechsel zur Stelle, ich aber doch schon abgehängt. Teamkollege Carlo Muraro ließ sich zurückfallen, um mich bei der Aufholjagd zu unterstützen. Plötzlich, noch in der Abfahrt, mein Vorderrad platt. Ich rufe nach Carlo, um ihm zu signalisieren, dass es für mich erst Mal nicht weiter geht, weil das Teamfahrzeug schon wieder zur Spitze mit Roberto Cunico und Cristian Pinton vorgezogen war. Sofort gibt mir Carlo sein Vorderrad und mit ziemlich schlechtem Gewissen lasse ich ihn zurück, um wieder die Verfolgung aufzunehmen.

Im Flachstück zum Streckenteiler, ist der Abstand zur Spitzengruppe jedoch zu groß geworden, um schnell aufzuschließen. Ich muss auf den langen und steilen 2. Anstieg zum Passo Manghen (2.047m) ab KM63 hoffen. Auf den 15 Kilomertern dorthin habe ich mich aber etwas übernommen. Während Cristian im Anstieg Tempo für Roberto bolzt, geht bei mir nicht mehr viel. Etwa auf Position 15 liegend, holen mich einige Fahrer ein, die ich schon distanziert hatte.

Erste Gedanken an Aufgabe steigen auf, es ist noch so weit und ich derart platt. Aber ich muss auch an Carlo Muraro denken, der mir spontan sein Vorderrad überlassen hat und wer weiss wie, ins Ziel kommen muss. Also irgendwie weiter. Im letzten Drittel des 23km langen Manghen erhole ich mich wieder, kann meine Begleiter wieder abschütteln und mit Igor Zanetti, den ersten abgehängten Fahrer der Spitze überholen. Nach der Abfahrt fühlen sich die Beine gut an. Tal weitere abgehängte Fahrer eingeholt und mit Schwung in den Passo Rolle (1.980m). Den erklimme ich 4 Minuten schneller als die Spitze, aus der auch Cristian Pinton nach seiner Tempoarbeit am Manghen herausgefallen ist.

Am Passo Rolle erreiche ich Marco Morone vom Team Cannondale, noch 4 Minuten Rückstand auf die Spitze. Gemeinsam in die Abfahrt und im Gegenwind bis zum Einstieg in das letzte Hindernis, Passo Croce d’Aune (1.015m). Auch hier fliegen die Beine. Morone fällt zurück, aber bis nach vorne komme ich nicht mehr. Es bleibt bei Paltz 8 ca. 4 Minuten hinter dem Sieger Tommaso Elettrico. Nach heftigen Attacken am Passo Croce d’Aune bildet sich eine 4er-Gruppe mit Roberto Cunico. Elletrico gewinnt dann unumstritten das fullminante Finale im 500m langen Zielanstieg über Kopfsteinplaster vor Podesta, Cecchini und Cunico.

Dieses Wochenende also mit fast 160km quasi da solo noch ein paar Kilometer mehr, als am vergangenen Wochenende beim SuperGiroDolomit in Lienz. Das Beste aber zum Schluss. Nach dem Rennen stellte sich in Feltre heraus, dass mein Hinterrad gar nicht platt war. Kein Kommentar.

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Lienz, (Österreich) 8. Juni 2014 – 27. Dolomitenrundfahrt / 1. SuperGiroDolmiti
Distanz 232km, 4.820 Höhenmeter, 1.500 Teilnehmer (ca. 500 auf der Langdistanz)

Platzierungen in den jeweiligen Altersklassen:

Bernd Hornetz              Platz 1
Christian Heinle            Platz 4
Krzysztof Skupke          Platz 4
Peter Stier                    Platz 1
Vanessa Willmann        Platz 5
Harry Schweikert          Platz 7
Wolfgang Tilch             Platz 1

Private Report in english by Bernd Hornetz: First race 2014 with complete zoo Team Beraldo Greenpaper Europa Ovini.

So race was very fast at the beginning. After 1st shorter climb Gailbergsattel (981m), Bertuola, Cunico and me forced in 1st downhill. We enterd as 6 riders into Plöckenpass (1.357m). On the first meters 2 competitors get lost. The 3rd one some kilometers laters.

So we were 3 Beraldos in front, riding quite hard. The first round of the course was done in the reverse direction than originally planned. So we enterd Nassfeldpass (1.522m). I think Kirchmair and Nösig already exploded in the small chasing group then Zen (la gazzella) accelerated very hard but easily. Nobody could follow him and joined very quickly to us.

Now 4 Beraldo in front. Although my team mades slowed down because I already had big problems to follow, riding 100% our advantage was 6 min before entering next climb Lanzenpass (1.552m). I was over limit, my team mates wanted to wait on me, but I was nor sure, what will happen behind us. I did not know that Kirchmair and Nösig so far behind us almost out of race. So I feared that on the many flatter kilometers against the wind, on the very long distance ahead, the time gap had to be further enlarged during the climbs.

It took some persuasion to encourage my team mates to continue leaving me behined. The three were so strong that the race was now decided, after 100km. I hink I was still a little bit tired of last weeks training an competitions and I have to do recover this week before Sportful!

So more than 130km befor race my own race started. I was really knocked out and I had to find my own rhythm. I felt very slow in the climb and in the following flat very long part before climb to Kartitscher Sattel (1.525m) started.

This climb was incredible long, 35km repeatedly interrupted by small descents, endless!
I was really surprised that I could keep time gap nearly constant for a long time against 7 riders in pursuit including Pinton and Muraro. Meanwhile the riders of the shorter courses on our course 10km to the top I heard, 2 minutes to 4 pursuers and I did not know if Pinton and Muraro in that group. But yes they were togetzer with Oettl and Kastinger. I was feeling better again and I pushed a little more to go into the last descent before getting catched by the group, preventing an attack and getting left behind before arriving the top.

Very happy having managed that it was only a question of minutes the pursuers would catch up me. Bt there was some action behind me. At one refreshment station in last climb one of the shorter course crossed the road and drove into the front wheel of my team made Muraro. Damaged. This situation immediately Kastinger took advantage for an attack. Not very gentleman like. Because no one wanted to help Muraro at the refreshment station, he stayed behind. Oettl and Pinton followed Kastinger loosing contact more and more.

So Kastinger catched me up and I finished race with him, he 4th me 5th, incredible 11 minutes behind the Beraldo trio Zen, Bertuola, Cunico. Pinton finshed 7th with Oettl 6th. And Muraro 8th with impressive energy performance shaken by cramps.

Also impressive our overall team performance including our carers providing us in this heat battle on an incredibly tough and beautiful course. So challenging as I remember racing to any other.

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Bormio, (Italien) 01. Juni 2014 – 3. Granfondo Stelvio Santini
151km, 4.050hm (laut GPS 4.250hm), ca. 1.300 Teilnehmer auf der Lang- und Mitteldistanz.

Persönliche Eindrücke von Bernd Hornetz: Ich selber hatte am Mortirolo super Beine, wir fuhren den superschweren Anstieg, der in einer 2km-Betonrampe mit 20% bis 25% Steigung endet. Diese Seite wurde von den Profis beim Giro nur ein einziges Mal gefahren. 80% des Mortirolo hatte Carlo Muraro für mich Tempo gemacht und die Spitze ausgedünnt auf ca. 10 bis 12 Fahrer. Dann übernahm ich und nur der Bergspezialist Tiziano Lombardi (MG K Vis, mein letzjähriges Team) und ein Profi (außerhalb der Wertung) konnte folgen.

Nach der Abfahrt waren es ca. 25km, leicht ansteigend im Gegenwind bis zum Schlussanstieg Stelvio nach Bormio. Dort schloss sehr schnell das zuvor versprengte Dutzend der Spitzengruppe wieder auf, weil kein Tempo gemacht wurde. darunter auch meine Teamkollegen Carlo Muraro und Cristian Pinton.
Ca. 15km vorm Schlussanstieg ging Cristian Pinton eine Attacke des späteren Siegers Matteo Podesta (auch MG K Vis) mit. Weil kein anderes Team die Nachfürung organisierte bauten die beiden 5 Minuten Vorsprung bis zum Einstieg Stelvio auf.

Im Verlauf konnte Pinton nicht das Tempo von Podesta halten und fiel zunehmend zurück. Daraufhin sollte ich versuchen, die Mitverfolger abzuhängen und Podesta einzuholen. Aber meine Beine gaben im Vergleich zum Mortirolo nichts mehr her. Womöglich noch zu müde von den vorausgegangenen langen und intensiven Trainingseinheiten nur noch 300W Dauerleistung.

Damit konnte ich zwar die Verfolgergruppe auf 2 Begleiter dezimieren, aber weder die starken Bergfahrer Tiziano Lombardi und Fabrizio Casartelli abschütteln, noch zu Matteo Podesta aufholen. Lombardi führte natürlich nicht gegen seinen Teamkollegen Podesta, also überließen wir Casartelli die Arbeit. Ich nun in der Hoffnung, dass mein Teamkollege Pinton Platz 2 sichern könnte.

Der Abstand zu Podesta blieb quasi konstant und Pinton verlor weiterhin Zeit auf unser Trio. Gut 2km vor dem Ziel attackierte dann Lombardi. Casartelli blieb zurück und auch ich musste nach einigen hundert Metern abreißen lassen. Lombardi passierte auch noch Pinton und wurde zweiter ca. 5 Minuten hinter seinem Teamkollegen Podesta. Auf dem letzten halben Kilometer erreichte auch ich noch Pinton. Wir fuhren dann gemeinsam ins Ziel, er auf 3 und ich auf 4. Dahinter dann Casartelli auf 5