RSV Concordia Forchheim erfolgreich bei der Tour-Transalp 2013

Platz 1 in der Frauen-Wertung, Platz 3 in der Master-Wertung und Platz 2 in der Grandmaster-Wertung

Die diesjährige Austragung der Tour-Transalp 2013 führte die Teilnehmer in 7 Etappen von Sonthofen nach Arco an den Gardasee. Absolviert werden musste eine Strecke von ca. 800km zurück gelegt werden. Ausgeschrieben als Zweierteam-Event ist die Tour-Transalp eine der größten Veranstaltung für Amateure und Jedermänner. Für viele der rund 650 Teams steht das Dabeisein, Ankommen und Genießen der Landschaft im Vordergrund. Für einige Teams, darunter auch reine Forchheimer-Teams, zählt das Event eher als sportliche Herausforderung um sich mit anderen Teams ein Wettkampf auf hohem Niveau zu liefern.

Wie in den letzten Jahren auch, versammelten sich Eigengewächse aus Forchheim mit befreundeten Fahrern der Szene und bildeten aussichtsreiche Teampaarungen. Unter anderem stellt der RSV mit Bernd Hornetz den Titelverteidiger in der Masterkategorie. In diesem Jahr musste er kurz vor der Veranstaltung einen Ersatz für seinen etatmäßigen Partner (Werner Weiss) suchen und bekam mit Hans-Peter Obwaller den Gesamtsieger des Jahres 2012 zur Seite. Ebenfalls in der Masterkategorie waren Heinz Sommer und Peter Brommler am Start, die ebenfalls auf reichlich Erfahrung und Podestplätze bei den Vorjahresveranstaltungen blicken konnten. In der Frauenkategorie trat das Gespann Marina Ilmer / Edith van den Brande mit der Favoritenbürde an. Beide erstklassige Marathonfahrerinnen mit vielen Erfolgen in Ihren Palmares. Marina Ilmer als Titelverteidigerin aus dem Jahr 2012 und Edith von den Brande als u.a. Gewinnerin des Ötztaler-Radmarathons 2012. Zum wiederholten Male auch am Start das Duo Peter Hafenrichter und Harry Nußbaumer. Beide mit viel Erfahrung auf den Marathonstrecken in Europa und bereits in den Vorjahren auf dem Abschlusspodest der Transalp unter den Top3 dabei. „Kurz vor Torschluss“ meldete sich dann doch noch Werner Weiss mit dem Ex-Profi Jörg Ludewig an – eine interessante Paarung, die bis zum Schluss für ordentliche Spannung sorgen sollte.

Die erste Etappe führte die Teilnehmer von Sonthofen nach St. Anton am Arlberg. Bei nicht idealen Wetterbedingungen (kalt und später mit leichtem Nieselregen) mussten 125km über den Hochtannbergpass, den Flexenpass und den Arlbergpass absolviert werden. Auf den Anstiegen zog sich das Feld recht schnell auseinander und erste Zeitunterschiede konnten eingefahren werden. An der Spitze blieben die Differenzen allerdings gering. Leider musste an diesem Tag ein Todesfall vermeldet werden. Auf der Schlussabfahrt vom Arlbergpasse kam ein Fahrer von der Straße ab und verstarb noch an der Unfallstelle. Auf eine Siegerehrung wurde daher verzichtet.

Da sich die Wetterprognosen für den nächsten Tag nicht verbesserten, wurde die 2. Etappe von St. Anton nach Imst komplett gestrichen. Anstatt dessen, wurde neutralisiert die Fahrt auf direktem Wege angetreten und alle Fahrer konnten sich noch etwas erholen für die kommenden Tagesprüfungen.

Von Imst nach Zernez führte die 3. Etappe in die Schweiz. Als einzige Schwierigkeit, so die offizielle Streckenausschreibung, wurde die Pillerhöhe bei km 20 genannt. Das Duo Hornetz/Obwaller versuchte mit einer frühen Attacke etwas Vorsprung auf die Abfahrt zu bringen, damit diese mit weniger Risiko gefahren werden konnte. Die Taktik ging gut auf und beide hatten ordentlich Vorsprung, den sie fast bis zum Ziel auch behalten konnten. Leider durchkreuzte eine geschlossene Bahnschranke das Vorhaben, so dass ein Teil des Vorsprungs liegen gelassen werden musste.

Hornetz/Obwaller, Ludewig/Weiss und Sommer/Brommler in Livigno

Hornetz/Obwaller, Ludewig/Weiss und Sommer/Brommler in Livigno

Als Königsetappe wurde die 4. Etappe von den Veranstaltern bezeichnet. Mit namhaften Pässen: Ofenpass, Stilfser Joch, Passo Foscagna und Passo d`Erica bis ins Ziel nach Livigno war dieser Streckenabschnitt mit einigen Schwierigkeiten gespickt. Der Weg von Zernez über den Ofenpass, bis nach Santa Maria, wurde allerdings neutralisiert gefahren, da auf der Abfahrt nach dem Ofenpass einige Baustellen warteten. Leider mussten durch die langsame Fahrweise auf der Abfahrt viele der Teilnehmer mit Defektpech leben. Das vorgegebene Tempo der Organisation führte zu Dauerbremsen bei den Teilnehmern, was zur Folge hatte, dass durch die entstehende Hitze an den Laufrädern viele Reifen platzten. Das Stilfser Joch als Dach der Tour stellte die Fahrer schon alleine wegen der niedrigen Temperaturen auf dem Gipfel vor einige Herausforderungen. Lohn der Mühen war im Ziel im Livigno, dass zum ersten Mal dauerhaft die Sonne zum Vorschein kam und Temperaturen um die 20° Grad bereits als Wohltat verzeichnet werden konnten.

Einige bange Blicke gab es bei den Teilnehmer vor der 5. Etappe. Zuerst aus Livigno wieder zurück nach Italien über den Passo d´Eira und den Passo Foscagna (gleicher Weg wie am Vortag zurück), wartete bei Kilometer 70 der Passo Mortirolo, auch als „der Tödliche“ bekannt. Eine brutale Steigung ausgehend von Mazzo, zeigte allen Teilnehmern auf, wie frisch die Beine noch waren. Vom Gipfel des Mortirolo bis nach Aprica galt es noch knapp 40km zu fahren. 40km, die Bernd Hornetz und Hans-Peter Obwaller gerne vergessen wollen. Auf der Abfahrt hatten beide Sturzpech, das dazu führte, dass Hans-Peter am folgenden Tag nicht mehr starten konnte. Bernd selbst musst am nächsten Tag auf ein Leihrad umsteigen, da sein Material ebenfalls zu stark in Mitleidenschaft gezogen wurde.

Tagessieg in Kaltern für das Duo Brommler/Sommer

Tagessieg in Kaltern für das Duo Brommler/Sommer

Der nächste Tag begann wieder mit eisigen Temperaturen und führte von Aprica über den Passo Tonale, das Brezer Joch und den Mendelpass nach Kaltern in Südtirol. Das Hoffen auf gutes Wetter wurde im Ziel erfüllt. Bis dahin mussten die Teilnehmer aber an der Passhöhe des Tonale mit knapp über 0° Grad und dichtem Nebel auf der Abfahrt zu Recht kommen. Südtirol hatte ein Herz für die Radfahrer und empfing diese mit leicht sommerlichen Temperaturen.

Am 29. Juni stand dann die Abschlussetappe von Kaltern nach Arco an. Mit lediglich zwei Anstiegen über Fai della Paganella und dem Passa del Ballino machten sich die Rennfahrer über eine Distanz von knapp 104km. Die Ansage von Werner Weiss und Jörg Ludewig für diesen Tag war, dass zum Abschied von Werner die Schlussetappe gewonnen werden sollte. Mit letztem Einsatz und allen Körnern die die beiden zur Verfügung hatten, konnten sie in einem packenden Finale auf der Abfahrt von Tenno nach Arco ihre Konkurrenten um die Winzigkeit von 0,4sec bezwingen. Ein wunderschöner Abschied für Werner Weiss, der bei seinen 9 Teilnahmen 3x die Gesamtwerung und 6x die Masterwertung gewinnen konnte.

Volker und Jens im Ziel in Arco

Volker und Jens im Ziel in Arco

Glücklich im Ziel in Arco angekomemn, konnten die Teilnehmer ihre Finisher-Trikots in Empfang nehmen. Mehr oder weniger gekennzeichnet von den Strapazen der letzten 7 Tagen waren alle glücklich und zufrieden. Bei der abendlichen Party konnten alle, ob mit oder ohne Blessuren, nochmals das Vergangene Revue passieren lassen, bevor es dann am Sonntag auf den Heimweg ging.

 

 

 

 

Die Ergebnisse der für Forchheim gestarteten und/oder von Forchheimer betreuten Teams im Überblick:

Damen:

1. Platz: Marina Ilmer und Edith van den Brande

Mixed:
30. Platz: Astrid und Peter Listl
51. Platz: Birgit Zöllner und Joachim Eßwein

Grand-Master:
2. Platz: Harry Nußbaumer und Peter Hafenrichter
6. Platz: Erich Odermatt und Ruedi Forrer
9. Platz: Uwe Spielmann und Wolfgang Tilch
42. Platz: Bernd Messemer und Thorsten Weber

Master:
1. Platz: Werner Weiss und Jörg Ludewig
2. Platz: Peter Brommler und Heinz Sommer
71. Platz: Jens Lüder und Volker Mergen
77. Platz: Frank Franger-Münz und Dieter Nickel

Herren:
27. Platz: Clemens Hartmann und Tobias Strauß
41. Platz: Jörg Pfefferle und Michael Weindel
92. Platz: Marc Leyse und Peter Pawlus

Vielen Dank nochmals an alle Unterstützer, Team Forchheim, Team Prestigio-LGL-Miche, FitLine, Team H wie H, Delta-Bike, BunnyHopShop Bruchsal, Radsport Kramer Karlsruhe, RennRad-Magazin, Schuhbert Brixen und Sponser