Ötztaler 2014 – Altersklassensieger Gunter Zimbelmann mit seinen Eindrücken

2014OetziGunter2Um 4.15Uhr klingelt der Wecker, gleich raus auf den Balkon, Wetter checken, die Prognose war ja eher bescheiden. Straßen waren nass, aber wenigstens kein Regen mehr und relativ warm, knapp über 10 Grad. Um 6.15Uhr dann auf abtrocknender Straße, bei Dunkelheit zum Start gerollt, zum Glück Startblock 1. Um 6.45 Uhr der Startschuss, die Straße ist inzwischen trocken, anfangs etwas Hektik im Feld, aber dann haben die meisten Ihre Position im Feld gefunden und es geht recht gesittet und entspannt nach Ötz, mir war überhaupt nicht kalt, was ich hier auch schon ganz anders erlebt habe. Im Kreisel in Ötz mein altes Wintertrikot entsorgt, dann beginnt auch schon der Anstieg.

Kurz danach eine Schecksekunde, zwei ausgerissene Pferde überholten mich, im Galopp haarscharf an mir vorbei. Wurden dann aber aus dem Rennen genommen. Claus Roleff machte die Pace bis hinauf zum Kühtai, konnte seinem gleichmäßigen Rhythmus folgen. Oben am Kühtai überlegte ich kurz, Regenjacke oder Windweste und entschied mich für die Windweste, da es 7 Grad warm war und immer noch kein Regen trotz schwarzer Wolken. Auf trockener Straße die technisch einfache aber schnelle Abfahrt nach Innsbruck. Auf der 16% Gefällstrecke kurz vor Gries war ein Nagelneuer Straßenbelag, dort wurde mein alter High Speed Rekord mit nun 113km/h pulverisiert. In Innsbruck, am Brenner Anstieg und erst recht bei der Brenner Abfahrt bis zum Fuß vom Jaufen, lief unsere Gruppe nicht so richtig, es wurde fast gebummelt. Blieb aber Ruhig und dachte mir, die Körner welche ich hier spare, kann ich vielleicht noch am Timmel gebrauchen.

Beim Anstieg zum Jaufen machte wieder Claus das Tempo und wir konnten uns jetzt immer weiter nach vorne arbeiten. Am Jaufen Pass waren zwar immer noch schwarze Wolken und nun auch noch Nebel, aber es blieb trocken. Vor der Jaufen Abfahrt hab ich viel Respekt, da sie technisch die mit Abstand schwierigste beim Ötzi ist und weil mir vor drei Jahren dort Reifen und Schlauch geplatzt sind als ich in eines der vielen Löcher rumpelte und einen Sturz gerade so vermeiden konnte. Diesmal ging mit gebremstem Schaum alles glatt und der Finale Anstieg konnte kommen.

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Gunter und Claus (Archiv; Transalp 2010)

Schon unten in St.Leonhard klagte Claus über Krämpfe, ich wollte aber nicht alleine fahren, da ich davon ausging dass er sich wieder erholt. So fuhren wir zusammen mit ca. 240Watt bis zu unserer Labe. Nach der Verpflegung sagte mir Claus ich solle alleine fahren, sonst würde er mir ggf. meine Gesamtzeit verschlechtern, was ich sehr fair fand, da er ja am Kühtai und Jaufen die Führungsarbeit machte. Ich konnte nun meinen Rhythmus finden und mit 250 bis 270Watt bis zum Timmel durchziehen. Konnte noch ca. 30 Plätze gutmachen. Kurz vorm Gipfel überholte ich zwei Naturino Brugger Fahrer, von denen einer auch so alt wie ich aussah.

Ich wusste zu dem Zeitpunkt ja nicht wie ich im Rennen lag. Also nochmal etwas schneller, die beiden vielen zwar zurück, aber das brachte trotzdem nichts, auf der Abfahrt bis zum Gegenhang zur Mautstation waren sie wieder da. Auf den 200hm zur Mautstation gab ich dann alles und konnte sie so distanzieren dass sie mich auf der Abfahrt nach Sölden nicht mehr einholen konnten. Ich schaffte es dann vollkommen trocken ins Ziel zu kommen, 10 Minuten später setzte der Regen ein. So ein Wetterglück gehabt. Viele mussten sich danach durch strömenden Regen und Kälte kämpfen.

Bedanken möchte mich bei Claus Roleff für seine Unterstützung.

Vielen Dank auch an alle Helfer bei unseren Forchi-Laben!
– Labe Kühtai: Jacqueline Knees, Nicole Pfefferle, Michael Weindel, Ingborg Janson, Petra van Marwick, Andrea
– Labe Brenner: Rita Burster, Martina Stier, Andreas Stier, Andrea Adrian
– Labe Jaufen: Suzanne Hammann, Jürgen Hennig, Ludwig Parraza, Sabine Haas
– Labe Timmel: Familie Schweikart mit drei Personen

Ich finde es ganz Großartig, dass sich so viele Helfer finden, die trotz widrigen Wetterbedingungen, Regen, Nebel, Kälte unser Forchi-Team unterstützen, anstatt den Sonntag z.b. gemütlich auf der Couch zu verbringen.

Gruß
Gunter